Alexander Scheiermann als Bischof eingeführt

Alexander Scheiermann ist seit dem 23. April offiziell Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO). Rund 500 Gäste, darunter 60 aus dem Ausland, nahmen am Festgottesdienst und der Einführung teil.

Omsk/Marburg. 500 Besucher kamen am 23. April zum Festgottesdienst in die Christuskirche nach Omsk, um an der Einführung von Alexander Scheiermann zum Bischof der ELKUSFO teilzunehmen. Darunter waren 60 ausländische Gäste aus verschiedenen lutherischen Kirchen und der Politik. Dietrich Brauer, der Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland (ELKR), segnete den 49-jährigen und dreifachen Familienvater in das Bischofsamt ein. Dabei wies er besonders auf die weitere Aufgabe Scheiermanns hin: „Ein Bischof ist Pastor der Pastoren.“

Alfred Eichholz, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kirgisiens (ELKK), stellte in seinen Segenswünschen das väterliche Amt seines neuen Bischofskollegen heraus: „Du bist der Vater deiner leiblichen Kinder und nun geistlicher Vater der 5000 Kirchenmitglieder.“

Scheiermann selbst verdeutlichte in der Festpredigt über Joh 3,16 sein Verständnis und weiteren Schwerpunkt seines Hirtenamtes auf: „Mir ist es ein Anliegen, dass Menschen durch das Lesen der Schrift zum Glauben kommen. Sie sollen Christus kennenlernen und gerettet werden.“ Mit den Menschen in diesem Gebiet fühlt er sich sehr verbunden. Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass er in Ljubimowka/Gebiet Omsk geboren und aufgewachsen ist.

Bereits am 14.Oktober 2016 wurde Scheiermann von den Synodalen zum Bischof gewählt. Er folgt dem am 27. September verstorbenen Bischof Otto Schaude im Amt.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO) besteht seit 1992 und erstreckt sich über neun Zeitzonen. Zu ihr gehören 156 Gemeinden und Gruppen mit russlanddeutschen Wurzeln. Neun Pastorinnen und Pastoren sowie 104 Predigerinnen und Prediger betreuen rund 5000 Mitglieder zwischen dem Ural und Wladiwostok am Pazifik.

Das Gebiet dieser Kirche ist in drei Regionen unterteilt. Jede wird von einem Propst, als Stellvertreter des Bischofs, geleitet. Für den Ural ist dies Waldemar Jesse (Jekatarinburg), für Sibirien Wladmir Winogradow (Omsk) und Manfred Brockmann (Wladiwostock) für den Fernen Osten zuständig.

Zur Person:

Nach seiner Schul- und Militärzeit reiste der gelernte Schlosser 1988 nach Deutschland aus. Damals ahnte er nicht, dass er wenige Jahre später wieder nach Russland zurückkehren würde, um im pastoralen Dienst tätig zu sein.

Von 1990-1994 studierte Scheiermann Theologie am Predigerseminar St. Chrischona/Schweiz. Ein Jahr später kehrte er zusammen mit seiner Frau nach Russland zurück. Zunächst war er Praktikant der Ev.-Luth. Kirche in Moskau. Danach war er von 1996-1997 Pastor in Omsk.

Seit 1997 ist Scheiermann Pastor und seit Oktober 1998 Propst der Ev.-Luth. Kirche in Saratow. Diesen Dienst und auch das Amt des Bischofs versieht er als ausgesandter Missionar der Stiftung Marburger Mission (Marburg), zu der er seit 2006 gehört.