50 Jahre Indianermission

50 Jahre Missionsarbeit unter den Kaingang-Indianern

Im Mai 1967 begann die Marburger Mission ihre Arbeit unter den Indianern in Brasilien. Dr. Ursula Wiesemann, Sprachforscherin und Missionarin der Wycliff Bibelübersetzer, lud damals zu einen Einführungskurs in die Sprache der Kaingangindianer am Rio das Cobras ein.

Walter und Ilsedore Hery nahmen daran teil und begannen so ihre Arbeit unter den Kaingang-Indianern. Die ersten Jahre waren besonders schwer. Es ging, im wahrsten Sinne des Wortes, um das Überleben der Kaingang in ihren ganz existenziellen Nöten, ihrer Ausbeutung und ihrem Minderwertigkeitsgefühl. Es gab viele Bedrohungen, Verleumdungen und Schikanen von Seiten der Regierungsbeamten, Häuptlinge und Schamanen.

Die ersten Christen

Nach neun Jahren intensiven Einsatzes kam das erste Kaingang-Ehepaar zum Glauben. 1977 wurde das Neue Testament in ihrer Sprache übergeben und die erste Kaingang-Gemeinde gegründet. Aus dieser Gemeinde gingen die ersten Missionare der Kaingang in andere Reservate und weitere kamen zum Glauben und Gemeinden entstanden. Heute gibt es in allen Kaingang-Reservaten mindestens eine evangelische Gemeinde, deren Leitung in den Händen der zweiten und dritten Generation von Kaingang-Christen liegt.

Der Höhepunkt der Arbeit

Parallel dazu entwickelte sich die Missionsstation am Rio das Cobras. Vielen Menschen konnte dort nach Leib, Seele und Geist geholfen werden. 1995 bis 2005 erreichte die Arbeit der Marburger Mission unter den Indianern ihren Höhepunkt. Über zehn Missionarinnen und Missionare waren in zwei ausgebauten und vielseitig genutzten Missionsstationen tätig. Inzwischen haben der Staat und die Indianer selbst viele Initiativen und Projekte aus dieser Zeit übernommen.

Unsere Arbeit heute

Heute liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Revision und Fertigstellung der gesamten Bibel in der Kaingang-Sprache. Außerdem besuchen Ka´egso und Eipeen Hery Gemeinden und unterstützen einige Gemeindeleiter in ihrer ehrenamtlichen Aufgabe, die Kinder und Kindeskindern der ersten Generation von Christen zu begleiten. Dabei ist es eine ständige Herausforderung, einer immer selbstständigeren Kaingang-Gemeinde die Freiheit des Evangeliums zu verkündigen.

Wir danken Gott für ein halbes Jahrhundert Mission unter den Kaingang und freuen uns auf die weitere Zukunft.